Schön, wenn sich Architekten Gedanken um Mobilität machen, jeder sollte das, aber wenn dann auch noch ein deutscher Autokonzern der Projekt-Sponsor ist, dann sinken die Chancen auf wirklich gute Ideen:
So hat sich Bjarke Ingels mit seinem Architekturbüro BIG die Frage gestellt, wie die Stadt mit noch mehr Autos auffüllen kann und folglich ein albernes Konzept (hier ein Erklär-Video auf www.architekturclips.de) erdacht, bei dem die Autofahrer nicht mehr selber fahren dürfen. Wie innovativ! Und neu! Den Preis beim Audi Urban Future Award hat er dann komischerweise doch nicht gewonnen? Nein, neue Ideen, die unsere Stadt retten, gehen anders.
Trotzdem will ich mir den Award aber auch die Architekturclips mal ausführlicher betrachten.
Das isser wieder, der Bjarke, als Speaker der DLD-Konferenz: http://www.dld-conference.com/speakers/art-design/bjarke-ingels_aid_467.html
Mir ist diese Veranstaltung übrigens ziemlich unsymphatisch, ein Beispiel: http://dld-conference.com/videos/video_Si5jEWp.html
Vor der Diskussion um das Thema Auto, steht für mich die Debatte um die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Explizit die DB könnte (wenn sie sich nicht als Profitunternehmen sähe, sondern Menschen und Güter transportierte) einen der wichtigsten Grundsteine für eine Verkehrswende legen. Wenn das Autofahren billiger ist, als die Bahnbenutzung ist es kaum realistisch, dass die Zahl der Autos sinkt.
Würden öffentliche Verkehrsmittel zur 1. Verkerhrsmittelwahl (weil für jeden verfügbar/erschwinglich) dann würde sich das Problem Auto deutlich relativieren.
Genau, dazu hatten wir in Mannheim eine interessante Diskussion. Wie wäre es, wenn öffentlicher (Nah)-Verkehr für alle kostenlos und zum Beispiel über eine allgemeine Gebühr (wie Müllabfuhr etc.) finanziert wäre. Wahrscheinlich schwierig zu realisieren – aber eine spannende Utopie.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,738787,00.html
zumindest werden die Missstände/verhältnisse der DB öffentlich diskutiert. Unterlägen Investitionsfelder einer demokratischen Öffentlichkeit, welche repräsentativ für Bahnreisende stünde, würden Gelder eher dafür eingesetzt das Bahnreisen als öffentliches Allgemeingut zu nutzen und zu sichern. Siehe Schweizer Bahn SBB.