Mehr als 15 Initiativen aus dem deutschsprachigen Raum kamen auf Einladung von wielebenwir e.V. zu der “Konferenz für den Austausch über die gemeinsame Nutzung von Transportfahrrädern” für einen Tag in Köln zusammen.
Das freie Lastenrad “KASIMIR” rollt seit Anfang 2013 durch die Domstadt und hat in dieser Zeit nicht nur überregional große Bekanntheit erreicht, sondern wielebenwir e.V. auch in Kontakt mit zahlreichen Initiativen gebracht, die in Städten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum an verwandten Projekten arbeiten.
Alle diese Gruppen zusammenzubringen, Erfahrungen auszutauschen und ein Netzwerk zu bilden war das Ziel des ersten “Forum freie Lastenräder” am 20. Juni 2015 in Köln.
Kennenlernen & Vorträge
Die über 50 Teilnehmer*innen erwartete ein volles Programm: Nach der Begrüßung durch Elise Scheibler (wielebenwir e.V.) und einem ersten Kennenlernen stand der Vormittag ganz im Zeichen der “Impulse” – Vorträge als Basis für die Arbeitsgruppen am Nachmittag.
Den Anfang machte Stefan Meretz (Commons-Institut): Sein Vortrag unter dem Titel “Lastenräder als Commons” stellte der Besitz-Kultur die “Commons” entgegen und Selbstorganisation statt Fremdbestimmung. Ein eindrucksvolles Plädoyer für eine Alternative zur vorherrschenden Wirtschafts-Denke.
Tom Hansing (Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis, velogistics.net) führte den Faden in der Anwendung weiter: Der Berliner zeigte am Beispiel der “Offenen Werkstätten”, wie Commons-Kultur in der Praxis funktionieren kann und stellte das von ihm betriebene Portal “velogistics” vor, das inzwischen europaweit Lastenräder zur Leihe vermittelt.
Die beim KASIMIR-Projekt eingesetzte Buchungs-Software steht weit oben auf den Wunschlisten vieler Initiativen: Florian Egermann (wielebenwir e.V.) führte den aktuellen Stand einer von Grund auf neu entwickelten Version vor, die als Open Source zum Download angeboten wird.
Das Mittagessen bot einmal mehr Gelegenheit zum Kennenlernen , anschließend ging es an die Themen: Versicherung? Vereinsgründung? Lastenradmodelle? Marketing?
Wissens-Austausch und ein neues Netzwerk
“_Wie_ macht man was?” war ein großes Thema, warum macht man was (und wie gemeinsam?) aber ein noch viel größeres: Unabhängig bleiben, selbst organisieren, Alternativen anbieten zu “Privat”-Besitz, und vor allem: Vernetzung.
“Wir sind überwältigt”, sagt Elise Scheibler (wielebenwir e.V.). “Wir haben uns erhofft, dass wir nicht nur Know-How erarbeiten sondern auch ein Netzwerk etablieren. Aber wir hätten niemals erwartet, dass ein so großes Interesse an Vernetzung besteht und wir gemeinsam in einem Tag eine “Kümmerei” erfinden und etablieren.”
Oldenburg & das Ruhrgebiet übernehmen das Ruder
Die frisch erfundene Kümmerei ist zuständig für die Koordination des neu entstandenen Netzwerks, und ab 1. Juli 2015 ist Elisabeth Tebbe vom „Rädchen für Alle(s)” aus Oldenburg für 3 Monate im Amt. Anschließend wird Albert Hölze (VeloCityRuhr) das Netzwerk weiter vorantreiben.
“Wir, der Verein wielebenwir, wollen mit unseren Projekten und Konzepten ja nicht wachsen, sondern uns im besten Fall selbst überflüssig machen – sobald eine bunte, starke Gemeinschaft etabliert ist, die den Grundgedanken weiter trägt” so Scheibler.
Im Bereich der “freien Lastenräder” liegt das nach dem ersten “Forum freie Lastenräder” in greifbarer Nähe.
Weitere Informationen:
- Folien der Vorträge und Dokumentation der Workshops: Dokumentation auf “dein-lastenrad.de”
- Allgemeines zur Veranstaltung: Forum freie Lastenräder
- Informationen zur Commons Booking Software
- Diskussionsforum für freie Lastenräder
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Christian Wenzel
presse@wielebenwir.de
www.wielebenwir.de
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