Wo wollen wir leben? In welcher Umgebung fühlen wir uns wohl? Welche Möglichkeiten zur Mitgestaltung gibt es?
Die Fragen nach dem Wohn- und Lebensumfeld sind vielfältig – und nicht selten ist es ein Kompromiss, der die Entscheidung über die Wahl des eigenen Wohnorts leitet. Die Stadt bietet eine enorme Vielfalt an Menschen und Angeboten, die schnelle Erreichbarkeit von Freunden, Supermärkten und Ärzten, kurze Arbeitswege und vielfältigen Kulturangebote.
Der enge Stadtraum ist meist hart umkämpft, denn hier prallen die unterschiedlichsten Bedürfnisse aufeinander. Städtischer Raum ist daher auch besonders wertvoll, über Verdichtung versuchen die Stadtplanenden immer mehr Nutzung aus der begrenzten Fläche herauszuholen und die Flächen möglichst ideal zu verteilen. Doch welche Gewichtung in der Flächenverteilung die richtige? Neben aller Effizienz in der Verteilung von Wohn- Arbeits- Verkehrs- Kultur- oder Erholungsräumen werden auch ästhetische Paramenter berücksichtigt, die für eine ansprechende und nicht nur funktionale Architektur sorgen.
Auf den ersten Blick hat jeder Quadratmeter Stadtraum seine klar definierte Funktion. Diese scheinbar festen Strukturen hinterfragen wir und finden so Freiräume, die eine (Um-)Gestaltung ermöglichen. Nicht die gesamte Stadt ist “in Beton gegossen”, auch wenn es mit etwas Abstand so aussehen mag.
Ist die heutige Gewichtung in der Flächenverteilung die richtige?
wielebenwir e.V. kommt aus Köln, alle Aktiven leben mitten in der Stadt – und genießen die Vorteile, die uns das Stadtleben bietet. Zugleich fragen wir uns, wie der Stadtraum, in dem wir uns hier täglich bewegen, noch lebenswerter werden kann. Hierbei möchten wir uns nicht auf die Ideen der Stadtplanenden und die Entscheidungen der Politik verlassen, sondern lieber selbst aktiv werden. Mit unseren Projekten wollen wir Verantwortung für unseren Lebensraum übernehmen, unsere eigene Perspektive auf den Stadtraum aufmachen und unsere Bedürfnisse zum Stadtraum kundtun. Wir laden dazu ein, den Stadtraum als Material und nicht als gegeben zu betrachten. Der Stadtraum sollte vielmehr als Gestaltungs- und sozialer Interaktionsraum der dort lebenden Menschen angesehen werden und nicht als Investitions-, Verkehrs- oder Eventraum für Großprojekte oder Veranstaltungen.
Mit unseren Projekten rund um das Thema Stadtraum setzen Impulse für die Umgestaltung oder Anders-Nutzung von öffentlichen Flächen. Wie kann beispielsweise eine schnöde öffentliche Parkbucht genutzt werden, um das Leben der Menschen zu verbessern? Denn parkende Autos dominieren bspw. in nahezu jeder Straße das Bild. Die Kinder auf der Straße Ballspielen lassen, sich durch Stadt treiben lassen oder die Nachbarn an einem Klapptisch zum spontanen Nachmittagskaffee einladen – all das ist in den engen Straßen der Kölner Innenstädte nur selten möglich.
Mit unserem Pilot-Projekt Stadtrampe erobern wir beispielhaft und zugleich unter Ausnutzung der rechtlichen Rahmenbedingungen unseren Stadtraum zurück – und zeigen, dass es auch im städtischen Wohnraum Gestaltungsmöglichkeiten für eine bessere Lebensqualität gibt.
Unsere Projekte rund um das Thema Stadtraumgestaltung:
Stadtrampe
Die Stadtrampe ist eine Veranstaltungsplattform auf einem Autoanhänger und ermöglicht die legale Umnutzung von Parkplätzen.
Lüneburg-Safari
Eine performative Stadtführung durch Lüneburg.