Schön, wenn sich Architekten Gedanken um Mobilität machen, jeder sollte das, aber wenn dann auch noch ein deutscher Autokonzern der Projekt-Sponsor ist, dann sinken die Chancen auf wirklich gute Ideen:
So hat sich Bjarke Ingels mit seinem Architekturbüro BIG die Frage gestellt, wie die Stadt mit noch mehr Autos auffüllen kann und folglich ein albernes Konzept (hier ein Erklär-Video auf www.architekturclips.de) erdacht, bei dem die Autofahrer nicht mehr selber fahren dürfen. Wie innovativ! Und neu! Den Preis beim Audi Urban Future Award hat er dann komischerweise doch nicht gewonnen? Nein, neue Ideen, die unsere Stadt retten, gehen anders.
Trotzdem will ich mir den Award aber auch die Architekturclips mal ausführlicher betrachten.
Neues
Das Neueste von wielebenwir und unseren Projekten
02.01.2011 – Künstler sollen unsere Städte aufwerten
Ich habe gerade ‚Gentrifidingsbums oder eine Stadt für alle‘ gelesen, eine für jedermann zugängliche Zusammenfassung der hamburger Stadtentwicklungsdebatte rund um Schanze, Große Bergstraße, Hafencity und eben das Gängeviertel. Christoph Twickel, Journalist und Aktivist rechtfertigt in seinem Buch die aktuelle Protest- und Besetzungsbewegung pseudowissenschaftlich und deutlich parteiisch.
Künstler und andere Kreative werden laut Twickel vom heutigen Stadtmarketing missbraucht um zu entwickelnde Stadtviertel aufzuwerten damit sie für Investoren und andere, die viel Geld haben, interessant werden. Die Folge ist eben die Gentrifizierung, die Stadtumstrukturierung zu Lasten der Armen, die sich die Mieten nicht mehr leisten können, und der Vielfalt, welche für die Stadt so wichtig ist. Eine Stadt sollte eben kein profitorientiertes Unternehmen und keine Marke sein. Mehr lesen…
29.12.2010 – Der Strom-Flinkster: Elektro-Carsharing in Berlin
Während in Köln die Bahn mit Flinkster auf Diesel und Benzin setzt, testet sie gemeinsam mit anderen Unternehmen in Berlin in einem Pilotprojekt Elektromobilität. Im Fokus des Projekts steht die „Erprobung innovativer Mobilitätslösungen durch Vernetzung einer Elektrofahrzeugflotte mit dem Öffentlichen Verkehr“.
Ziel ist es, die verschiedenen Angebote des öffentlichen Verkehrs miteinander zu kombinieren – und zu testen, wie Elektroautos in den öffentlichen Nahverkehr integriert werden können. Mehr lesen…
06.12.2010 – Grün leben, nachhaltig arbeiten
Neues Leben und Arbeiten? Beschäftigen wir uns mit diesem Thema tauchen unweigerlich die Themen Nachhaltigkeit, fairer Handel und das Konzept des Social Business auf. Auf Konsumentenseite begegnen uns LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability, also sowas wie Ausrichtung der Lebensweise auf Nachhaltigkeit und Gesundheit) oder Karmakonsum.
Immer mehr Initiativen, Trendorfscher und Unternehmen beschäftigen sich mit diesen Themen und Mehr lesen…
05.12.2010 – sehr geil: der Leerstands-Adventskalender
Das Gängeviertel macht auch einen Adventskalender: den Leerstands-Adventskalender (siehe Spiegel-Artikel): Quer durch Hamburg erhalten leer stehende Gebäude offensichtlich eine große rote Zahl (entsprechend dem Dezember-Tag), um so auf aktuell leer stehende Gebäude hinzuweisen. Ich hab leider noch keines gesehen, werde aber die Augen offen halten. Auf leerstandsmelder.de können alle leer stehende Häuser melden. Ich suche gerade schon nach welche mit Garten! – wenn schon nicht drin wohnen, dann vielleicht wenigstens die Grünflächen nutzen oder??
05.12.2010 – Auf nexthamburg.de diskutiert man über Hamburgs Stadtentwicklung
Auf der Suche nach mehr Informationen über die Informations-Veranstaltunsreihe „Stadt im Dialog“ stieß ich auf nexthamburg.de. Diese Seite ist nach eigenen Angaben „(…) Hamburgs unabhängiger, bürgerbasierter Think Tank zur Zukunft der Stadt. Das Ziel von Nexthamburg ist es, die Kreativität und das Engagement einer möglichst großen Zahl von Bürgern für die Stadtentwicklung zu aktivieren.“ Und tatsächlich findet man auf der Seite Diskussionen über größere Projekte, wie z.B. den Bau der Stadtbahn, ein Positionspapier zur Zukunft der Hamburger Innenstadt aber auch kleine pragmatische Ideen, die das Leben in Hamburger angenehmer machen könnten. Jeder kann solche Ideen einreichen, alle Ideen können unterstützt und kommentiert werden. In einer Karte werden alle Ideen gesammelt. Dazu ist die Seite modern und einladend, nur leider auch etwas unübersichtlich und mit etwas unklarer Menüstruktur – trotzdem bisher für mich das beste Beispiel für ein Online-Diskussionsforum in diesem Kontext. Bin gespannt, wie es hier weitergeht.
28.11.2010 – Alle wollen gärtnern?
Ein Jahr Gartenglück. Das hat viel Spaß gemacht, die Einkäufe wurden weniger und die Freunde auch glücklicher. Eine Parzelle auf einem Acker vor Köln, der Bauer pflanzt und sät für uns – dann übernehmen wir das Feld, so funktioniert’s.
Jetzt ist aber der nächste Schritt dran: Ich will nicht mehr bis nach Hochkirchen gurken, wenn ich Lust auf ne Zucchini hab.
Wo im Kölner Stadt-Raum gibt es eine Brachfläche, wo wir unseren eigenen Acker aufmachen? Wer macht mit?
Vorbilder gibt’s genug, z.B. mal wieder in Berlin: http://prinzessinnengarten.de/
28.11.2010 – Collaborative Consumption: teilen statt kaufen
Haben uns im Unperfekthaus über mögliche Modelle einer Lebens- und Arbeitswelt unterhalten, die sich nicht so sehr an individuellen Interessen, Profitgedanken und der Selbstverwirklichung orientieren, sondern versuchen, zwar eigene Ziele (auch Monetäre) zu verfolgen, dabei aber auch Gutes für die Gesellschaft tun und verantwortungsbewusst handeln.
Ein Ansatz dafür ist Collaborative Consumption (gemeinsamer Konsum) –
eine kulturelle und ökonomische Bewegung, die das Teilen, Tauschen und gemeinsame Nutzen von Ressourcen, Gütern und Produkten in den Vordergrund stellt – und damit Mehr lesen…
28.11.2010 – Car2Go kommt auch nach Hamburg
Nach dem Pilotprojekt in Ulm ist jetzt erstmal Hamburg dran:
Car2Go meint ja Carsharing, wo man die Kiste nicht zur Station zurückbringen muss, sondern überall im Stadt-Raum abstellen darf. Ich will das auf jeden Fall ausprobieren, wann ist Köln dran? Hier gibt’s nur Flinkster von der Bahn, die sich ja leider nicht getraut hat, ihr Bahnfahrrad-System direkt auf Autos zu übertragen.
http://www.car2go.com/hamburg/de/
28.11.2010 – Ein unperfektes Haus in einer immer perfekteren Welt
Letzte Woche waren Inga, Christian und ich das ganze Wochenende im Unperfekthaus in der Innenstadt von Essen. Wir waren begeistert! Auf einigen Tausend Quadratmetern treffen (Hobby-)Künstler und andere Kreative auf Geschäftsleute und normale Bürger. Die einen werden gefördert und geben Impulse, die anderen finanzieren den Laden durch ihre Eintrittsgelder und Raumbuchungen. 5,50 € für bodenlos Kaffee und Cola, oder 29 € für das All-you-can-eat-and-drink-auch-Alkohol-Angebot ist nun wirklich nicht teuer und man sieht dann auch direkt wohin das Geld fließt. Da waren Unternehmensgründer genauso vertreten wie Familien, die gemeinsam ihren nächsten Sommer-Urlaub geplant haben. Alle sollten da mal hin!